Mit ihrem Buch Die Unfähigkeit zu trauern trugen Margarete Mitscherlich-Nielsen und Alexander Mitscherlich wesentlich zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus im Nachkriegsdeutschland bei. Sie halfen, die Psychoanalyse in Deutschland wieder zu etablieren, sie einerseits für gesellschaftliche und politische Themen zu öffnen und sie andererseits für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Margarete Mitscherlich-Nielsen bezeichnete sich selbst als Feministin und machte sich um die Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorie der Weiblichkeit verdient. Sie engagierte sich leidenschaftlich für die Vermittlung der Psychoanalyse in der Öffentlichkeit, die Untersuchung der sozialpsychologischen Bedingungen der NS-Verbrechen und deren langfristige Nachwirkungen sowie für die Rolle der Frau. Bis zu ihrem Lebensende bewahrte sie sich eine imponierende intellektuelle Wachheit. Die Autorinnen und Autoren reflektieren Aspekte ihres Lebens für Psychoanalyse und Feminismus in der Gesellschaft, eröffnen so einen spannenden Rückblick und verdeutlichen die bleibende Aktualität vieler ihrer Thesen. Mit Beiträgen von Werner Bohleber, Karola Brede, Katharina Liebsch, Margarete Mitscherlich, Ingrid Moeslein-Teising, Maya Nadig, Gertraud Schlesinger-Kipp, Christiane Schrader, Almuth Sellschopp, Dorothee Stoupel und Mechthild Zeul