Beschreibung
Lesbische Sexualität war bisher in der Psychoanalyse ein randständiges Thema. Das wollen Victoria Preis, Aaron Lahl und Patrick Henze-Lindhorst ändern, denn lesbische Sexualität lärmt nicht weniger als ihr schwules Pendant, doch ihr Klang verhallt aufgrund von individuellen, dem Begehren inhärenten sowie soziokulturellen Gründen. Eine psychoanalytische Perspektive auf lesbisches Begehren kann zu einem Verstehen dessen beitragen, was am Lesbischen zumeist als weniger lärmend bis stumm bezeichnet wird. Die Beiträgerinnen und Beiträger widmen sich spannungsgeladenen und zum Teil verfehlten Begegnungen der Psychoanalyse mit der lesbischen Sexualität: bei Freud, in der homophoben Tradition, in wegweisenden Beiträgen ab den 1990er Jahren und in der Gegenwart. Sie geben unterschiedlichste Perspektiven – klinisch psychoanalytisch, lesbenaktivistisch, queertheoretisch, historisch, kulturwissenschaftlich, sexualwissenschaftlich – auf diese Begegnungen wieder und greifen auch aktuelle Kontroversen auf, wie die Frage, ob Transmännlichkeit lesbische Entwicklungen beerbt. Mit Beiträgen von Ulrike Auge, Jirko Börner, Hanna Brögeler, Carolin Cyranski, Sonja Düring, Lilli Gast, Insa Härtel, Patrick Henze-Lindhorst, Julia Holzmann, Marco Kammholz, Manuela Kay, Anna Koellreuter, Annalina Kretz, Aaron Lahl, Eva Lehner, Victoria Preis, Ilka Quindeau, Almut Rudolf-Petersen, Caroline A. Sosat, Julia Tomanek, Manuela Torelli, Samuel Noah Werner und Benedikt Wolf