Körperhaare an Frauen* werden heutzutage unsichtbar gemacht. Als würden sie nicht existieren. Auf das Bild eines haarlosen Frauen*körpers ist Verlass, es begegnet uns überall – sei es auf der Straße, am Strand, beim Sport, in Filmen oder in Werbebotschaften. Glatte Haut wird vorausgesetzt und eine Alternative scheint es nicht zu geben, weswegen Frauen* und Mädchen* nicht umhinkommen, regelmäßig unangenehme bis schmerzhafte Praktiken in Kauf zu nehmen. Viele entwickeln dadurch enorme Schamgefühle gegenüber den natürlichen Gegebenheiten ihres Körpers. Enthaaren sie sich nicht, wird ihnen oftmals ihre Weiblichkeit* abgesprochen, weil Haare nun mal als »männlich« gelten. Warum ist Körperbehaarung immer noch ein Tabu? Warum rufen Haare je nach Geschlecht, das sie trägt, unterschiedliche Reaktionen von Anziehung bis Ekel hervor? Warum können wir nicht stattdessen die Vielfalt von Körperhaarfrisuren zelebrieren, egal ob Wildwuchs, Stoppeln oder Haarlosigkeit? Einfühlsam und ermutigend öffnet »Super(hairy)woman*« die Diskussion über weibliche* Körperbehaarung und deren Stigmatisierung. Im Mittelpunkt steht eine Sammlung aus vielseitigen Beiträgen, in denen weibliche*, männliche* und genderqueere Menschen zwischen 12 und 81 Jahren ihre persönlichen Geschichten erzählen, gesellschaftliche Normalitäten in Frage stellen und zeigen, wie unterschiedlich die Umgangsformen mit Idealbildern doch sein können. Zudem wird ein umfassender Blick in die Kulturgeschichte geworfen und es werden historische sowie soziologische Hintergründe untersucht, die zu der heutigen Enthaarungsnorm geführt haben.