Islamische Feminismen: ein Titel, der viele verstören wird, auch unter jenen, die sich frei von jedem Vorurteil glauben. Denn wie ein U-Boot taucht das Stereotyp "Islam = Unterdrückung der Frau" bald deutlich sichtbar an der Oberfläche des Diskurses auf, bald bleibt es in den Tiefen des Unbewussten verborgen. Was in diesem Buch gezeigt wird, ist außerhalb der islamischen Welt kaum bekannt: dass auch in Ländern, deren vorherrschende Religion der Islam ist, gläubige Frauen für Gleichberechtigung kämpfen, ihre heiligen Schriften gegen das Patriarchat wenden und sich gegen politische und religiöse Autoritäten erheben, die die Rechte der Frauen zu beschränken versuchen. Von Ägypten bis in den Iran, von Marokko bis nach Syrien, in Frankreich, den USA und in Malaysia engagieren sich Forscherinnen, Intellektuelle und Aktivistinnen für einen feministischen Ansatz im Rahmen der muslimischen Theologie. Zahra Ali macht ihre Stimmen hörbar und eröffnet auf dieses Weise zugleich eine Möglichkeit, den hegemonialen Feminismus zu entkolonialisieren.