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» » » Geschlecht und Kultur. Essays
Beschreibung
»In der Tat! Die ganze Moderne ist ein Männerwerk.« Rosa Mayreder - Kaum eine andere Feministin hat so radikal Fragen nach Machtverhältnissen, Gewaltformen und Sexualität gestellt wie Rosa Mayreder. In ihrem Leben (1858 - 1938) war die Österreicherin als Schriftstellerin, Frauenrechtlerin, Kulturphilosophin, Musikerin und Malerin tätig. Das jahrtausendealte, den Frauen auferlegte Gebot des Schweigens über sich selbst zu durchbrechen - dafür war sie angetreten: mit ihren kulturphilosophischen Essays und ihren theoretischen Abhandlungen zur Frauenfrage. In ihrem Schreiben wehrt sie sich gegen eine Schematisierung des Weiblichen: »Nichts muss den Frauen so angelegen sein, als gegen die Abstraktion zu kämpfen, in die sie beständig durch das männliche Denken verwandelt werden. Gegen das Weib als Idol müssen sie kämpfen, wenn sie als reelle Personen ihr Recht in der Welt erobern wollen.« Was Mayreders ganz besondere Bedeutung ausmacht: dass sie ihren Anspruch nach Veränderung der Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern auf eine differenzierte, theoretisch fundierte Grundlage gestellt und in ihrer Kulturtheorie Geschlecht als soziale Kategorie eingeführt hat. Dieses Lesebuch versammelt eine Reihe von Essays, die zwischen 1905 und 1923 erschienen und Rosa Mayreder als politische Denkerin weit vor ihrer Zeit zeigen. Ihre Stellungnahmen zur sogenannten Frauenfrage mit den Titeln »Tyrannei der Norm«, »Von der Männlichkeit«, »Der Kanon der schönen Weiblichkeit« oder »Zivilisation und Geschlecht« erweisen sich rund 50 Jahre vor Simone de Beauvoir als radikal und ihrer Zeit weit voraus.