Die stereotype Stigmatisierung des Kopftuchs ist eine Praxis des antimuslimischen Rassismus. Auf der Basis qualitativer Interviewdaten legt Florian Kreutzer alltägliche Praktiken rassistischer Diskriminierung, des Doing Race and Racial Othering offen - und ebenso die Praktiken und Möglichkeiten des Undoing Race, des Durchkreuzens, Unterlaufens, Überwindens und Ungeschehen-Machens der rassistischen Produktion von Andersheit. Die Erzählungen verschleierter Frauen machen deutlich, dass sie sich in ihrer Art und Weise, Familie und Beruf zu vereinbaren, nicht wesentlich von anderen Frauen unterscheiden. Die rassistische Produktion von Andersheit wird so als eine soziale Praxis und strukturelle Dimension moderner Gesellschaften erkennbar.