Der behinderte Körper im Tanz ist selbst in den DisAbility Studies ein wenig beforschtes Thema. In diesem Buch werden crip-, queer- und tanztheoretische Ansätze erstmalig miteinander verknüpft und, gestützt auf Expert_inneninterviews, weiterentwickelt. Dabei werden kulturelle und gesellschaftliche Zuschreibungen an Behinderung, Nicht-Behinderung und Tanz im Spannungsfeld von Körper und Normierung erörtert. Das Buch geht der Frage nach, wie der (behinderte*) Körper im Tanz verhandelt wird. Der inklusive Tanz und der Kontakttanz DanceAbility haben sich zum Ziel gesetzt, den behinderten Körper in den Tanz zu inkludieren. Doch welche Potenziale und Ambivalenzen ergeben sich daraus? Wie erleben professionelle Tänzer_innen mit DisAbility ihre gleichberechtigte Teilhabe? Welche Normierungen verstecken sich selbst in der als inklusiv konzipierten Tanzform der Kontaktimprovisation? Und wie könnten zugängliche Formen von Tanz und Ästhetik für DisAbility gedacht werden? Braucht es eine radikalere Strategie, um bestehenden Einteilungen und Unterdrückungsverhältnissen entgegenzuwirken?