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» » » Hedwig Dohm. Feuilletons 1877-1903
Beschreibung
Hedwig Dohm war eine Meisterin der Genres: Sie verfasste Romane, Novellen, Theaterstücke, politische Essays. Bei einem breiteren Publikum bekannt, beliebt und gefürchtet wurde sie dabei durch ihre Beiträge, die sie ab den 1870er Jahren in ganz unterschiedlichen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichte – von Kunst- und Literaturzeitschriften über Fachorgane für Bildung oder Politik bis zur feministischen Frauenbewegung, der liberalen Zeitschrift Die Zukunft oder der auflagenstarken Vossischen Zeitung. Diese Medien wählte sie nicht beliebig aus. Die meisten ihrer Artikel erschienen in Zeitschriften, die sich an ein liberales, linkes oder frauenbewegtes Publikum wandten – kurz: die emanzipatorische Bestrebungen förderten und selber verfolgten. Einige dieser Texte hat Dohm später in Essaybände aufgenommen und wiederverwertet – die meisten von ihnen sind jedoch nur einmal veröffentlicht worden und waren alsbald vergessen.Diese Feuilletons bilden für die beiden Herausgeberinnen das Herzstück der Edition Hedwig Dohm: Noch nie gesammelt veröffentlicht, zeigen sie sowohl Dohms politische und stilistische Kontinuität als auch ihre schwerpunktmäßige und strategische Entwicklung. Verpackt sie ihre feministischen Botschaften in den früheren Jahren für das jeweilige Zeitschriftenpublikum noch in vermeintlich leichten Gesellschaftsbildern, so wählt sie später immer stärker Medien, deren Publikum offen politische beziehungsweise bisweilen auch satirisch-polemische Texte zugemutet werden können.An immer wieder neuen Beispielen, aktuellen Diskussionen und Neuerscheinungen arbeitet sie sich ab. Dreh- und Angelpunkt jeglicher Emanzipation bildet von Anfang an die ökonomische Selbstständigkeit der Frau. Das steht im Kontrast und mutet fast wie eine indirekte Stellungnahme zur bürgerlichen Frauenbewegung an, die in diesen Jahren in erster Linie als Bildungsbewegung auftritt und weniger die ökonomischen Rechte der Frauen im Blick hat.Später wird sie in ihren publizistischen Arbeiten das Argument, Frauenrechte verbesserten die Gesellschaft als Ganzes, sogar als Zumutung von sich weisen, – Rechte stehen der Frau zu, weil sie Mensch ist, nicht, um dem Wohl der Allgemeinheit zu dienen.