Wäre sie ein Mann gewesen, müsste man sie Frauenheld nennen, Schwerenöter oder Heiratsschwindler, Lüstling, Wüstling oder einfach nur Schuft: Frauen pflasterten ihren Weg. Anne Lister (1791–1840) betete sie an, begehrte, belog und betrog sie, ging ihnen an die Wäsche und ans Geld. Angela Steidele schildert anhand der pornografischen Tagebücher das faszinierende Leben einer schillernden Persönlichkeit, die allen Vorstellungen vom keuschen präviktorianischen Zeitalter widerspricht. Staunenswert, kurios, hocherotisch.