Flucht, Vertreibung und Exil wurden zu prototypischen Erfahrungen der Menschen im 20. Jahrhundert. Das vorliegende Buch widmet sich einer marginalisierten Seite der (männlichen) Geschichtsschreibung: der Kreativität von Frauen auf der Flucht vor dem Faschismus und ihrem Selbstbehauptungswillen unter den Bedingungen des Exils. Behandelt werden Lebens-, Bildungs- und Karrierebrüche von exilierten Frauen in den USA, Frankreich, Spanien und der Sowjetunion, deren soziale und politische Netzwerke und deren Verbindungen zur Widerstandsbewegung. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Frage nach Kontinuität oder Bruch in den Werken von Elisabeth Freundlich, Veza Canetti, Elfriede Jelinek und Ruth Beckermann, aber auch mit dem funktionalisierten Bild der Frau in Werken von Bertolt Brecht und Ödön von Horváth. Mit ihrer kritischen Aufarbeitung leisten die AutorInnen einen wichtigen Beitrag zur Neuentdeckung, Rezeption und Würdigung der im Exil entstandenen Werke bedeutender Schriftstellerinnen und Künstlerinnen.