Mit einem schokoladenbraunen Chevrolet mit Schweizer Kennzeichen fährt die Familie Kocsis in das Dorf im Norden Serbiens ein, zur allgemeinen Überraschung, denn die Straße ist für so ein Auto wirklich nicht gemacht. Hier lebt die ungarische Minderheit Serbiens, zu der auch die Kocsis’ gehören. Oder gehörten, denn sie sind vor Jahren ausgewandert. Für Hochzeiten und Todesfälle kommen sie zurück ins Dorf, wo Mamika und all die anderen Verwandten leben – solange sie leben. Danach geht es für Nomi, Ildiko und ihre Eltern wieder nach Hause in die Schweiz. Wenn man von einem Zuhause überhaupt sprechen kann. Obwohl sie eine Cafeteria betreiben, obwohl die Töchter hier aufgewachsen sind, so richtig angenommen werden die Kocsis’ nicht. Und wenn man den Streitigkeiten ihrer Angestellten aus den verschiedenen ehemals jugoslawischen Republiken lauscht, wundert man sich kaum noch über ein seltsames Europa, das einander nicht wahrnehmen will. Bleiben da wirklich nur die Liebe und der Rückzug ins angeblich private Leben?