Zwei Mädchen werden gemeinsam erwachsen. Schon früh lernen sie sich zu schminken, ziehen Stöckelschuhe an und vergleichen ihre Brüste. Sie masturbieren und sprechen über ihre Erfahrungen. Sie sind jung und rebellisch, entdecken Alkohol und Drogen, gehen mit fremden Männern nach Hause, feiern Partys und haben Sex. Je älter sie werden, desto eindeutiger werden die Blicke und Berührungen auf der Straße. Doch die jungen Frauen wollen sich nicht einschränken lassen, unternehmen Reisen in ferne Länder und erfahren am eigenen Körper, dass Freiheit nicht für beide Geschlechter das Gleiche bedeutet. Anhand einer Frauenfreundschaft und einer Liebesbeziehung erzählt Marie Luise Lehner vom Schauen und vom Angeschautwerden, von Rollen, in die Frauen gedrängt werden, und von alltäglicher sexueller Gewalt. Minutiös zeichnet sie die Momente nach, in denen Frauen in unangenehme, oft gefährliche Situationen geraten, und lässt Wut in ihren Figuren aufkeimen. Eine Wut, die groß genug ist, um gegen Sexismus zu kämpfen. "Ich spüre deine Wut über die beiden Männer, die mich am Würstelstand kommentieren. Ich mag deine Wut, weil sie mich spüren lässt, dass so etwas nicht normal sein sollte."