Verlass diese Frau!« – Dies flüstert dem über alles geliebten Mann eine nächtliche Stimme ins Ohr. Iza ist seine große Liebe, und doch hört er auf den nächtlichen Instinkt und geht. Und ein jeder fragt: »Warum? Was war geschehen?«
Antwort gibt das Leben. – Ihr Vater stirbt. Groß war er, liebend und gerecht! Iza nimmt die Mutter mit in ihr Budapester Großstadtleben. Und dann passiert es: Gewohnheiten werden aufgelöst. Erinnerungen kommen hoch. Tatsachen drücken sie zurück in die Tiefe. Wahrheiten machen sich ans Werk. Bis die Katastrophe eintritt: Der instinktive Austritt der Mutter aus dem Leben, ein letzter Akt der Liebe. Eine unerhörte Warnung an die Tochter Iza. Hat sie Ohren zu hören? Die Fluten verebben, zurück bleibt Iza: einst von vielen geliebt, ist sie jetzt allein. Etwas hat zu ihr gesprochen: pur, streng, gegen die kalte Logik namens Selbstbetrug.
Ein Roman, der den Bedingungen von Liebe gnadenlos auf den Grund geht. Durch den Strom der Zeiten hindurch fließt die Sprache Magda Szabós: das Ungarn der 60er-Jahre, seine Menschen, ihr Schicksal – ein ewiges Monument unserer Schwächen, gütig und ernst, hellsichtig dem Leben zugewandt.
Frage: »Warum schreiben Sie?« Antwort: »Fragen Sie einen Vogel, warum er singt!« Magda Szabó