Beschreibung
Das neue Buch von Liesl Ujvary enthält eine Reihe von radikalen, essayhaften Texten, welche die Themen Wahrnehmung und Manipulation, den Komplex Sprache-Denken-Wirklichkeit, ein wildes urbanes Leben, neue Medien und Technologien im Blackboxmodus behandeln.
Hier werden keine Geschichten erzählt, es gibt keine Personenkonstrukte, die eine Handlung aufzubauen und sie dann wieder aufzulösen helfen. Hier gibt es Sprach- und Vorstellungsbruchstücke, die sich auf bestimmte Realien beziehen, verschieden konsistent, verschieden virulent. Sie infizieren das Bewusstsein, das Bewusstsein reagiert darauf – reflektierend, erschreckt, neugierig …
Unsere harte Realität ist eine digitale Realität, eine Bildschirmrealität, eine Realität der Medien. Die Quasi-Realität von Supermarkt, Copyshop oder U-Bahn ist nur eine blasse Simulation. Trotzdem sind wir Warmblütler, erfüllt von bebendem Leben und Emotionen.
Liesl Ujvarys Texte – angesiedelt an der Schnittstelle von politischem Essay, science fiction und Poesie – beobachten das Individuum auf seiner Reise durch die aktuellen Datenwelten. »Irgendetwas geht kaputt, das Kontrollgerät piept, multiple Schichten von Reflexionen überlagern sich. Ein vielstimmiges Brodeln, unterbrochen von lärmenden Warnsignalen, breitet sich aus. Wir suchen Verständigung, die Fühlungnahme mit der eigenen Art. Dazu müssen wir die Codes benutzen, die uns zur Verfügung gestellt werden. Die Codes sind lückenhaft, verfälscht, eigenartige Substrate, die in älteren, nicht mehr gültigen Codes wurzeln.«