Kopenhagen, 1968: Lise Mundus, Autorin und Mutter dreier Kinder, entgleitet ihr Alltag. Sie meint, Stimmen zu hören und Gesichter zu sehen. Sie ist überzeugt, dass ihr Mann, der extravagant untreu ist, sie betrügt und verlassen wird, vor allem aber hat sie Angst, dass sie nie wieder schreiben kann. Als sie in die Klinik geht und sich behandeln lässt, fragt sie sich, ob Wahnsinn wirklich etwas ist, wovor sie sich fürchten muss – oder ob er nicht auch eine Form von Freiheit für sie bereithält. In »Gesichter«, zeitgleich mit der »Kopenhagen-Trilogie« entstanden, macht Tove Ditlevsen die Verschiebungen in der Wahrnehmung einer Frau, die seelisch erkrankt, meisterlich erfahrbar.