Drei Tage. Drei Menschen. Eine Familie "Harry schüttelt den Kopf mit all seinen Milliarden Erinnerungssplittern, hält ihn an wie ein Glücksrad, und Bingo, augenblicklich macht sich das alte Entzücken in ihm breit, ist keinen Tag älter geworden, holt sich Platz und füllt ihn aus wie einen Ballon. Prall und heiß. Der Anblick Doras. Sie hat die Melone aufgeschnitten, es tropft. Harry beobachtet den Windstoß dieses lauen Nachmittages, der eine ihrer Strähnen greift, sie über der Stirn flackern lässt, und geht in die Knie. So jung, sie sah so jung aus. Er fand keine Worte und würde sie auch heute nicht finden, hier in diesem Auto am letzten Tag seines Lebens, nachdem Dora schon beinahe zwei Jahrzehnte tot ist." In neun Kapiteln erzählt die Autorin ein Jahrhundert deutscher Wirklichkeit am Beispiel einer Familie. Duldsamkeit und Schicksalsergebenheit ziehen sich durch die Biografien. Wie entstehen Entscheidungen? Wie verhält sich ein Mensch in extremen Situationen? Wie lebt der Mensch fort? Essenzielle Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln.