Eine der schönsten Erfahrungen im Kino ist es, die Zeit geschenkt zu bekommen, sich auf die Physiognomie eines Menschen einzulassen, sich an sie zu gewöhnen und sie also schätzen und lieben zu lernen - eine der sinnlichen Erfahrungen, die Ruth Kaaserers Dokumentation von der ersten Minute an ermöglicht. Gwendolyn, die titelgebende Protagonistin, ist etwas über 60, etwas über 50 kg schwer, Gewichtheberin und pensionierte Assyrologin. Und sie hat Krebs. Der Film erzählt von ihrem Comeback als Athletin. Und davon, was Gwendolyn so macht, wenn sie keine Gewichte stemmt: ein verführerischer Film über eine tolle Frau. (VIENNALE)